Vliestapete kleben – Besonderheiten, Anleitung und hilfreiche Hinweise
Wer Vliestapete kleben möchte, profitiert von einer besonders anwenderfreundlichen Technik, die sich auch für Anfänger eignet. Damit das Tapezieren gelingt und das Ergebnis überzeugt, kommt es auf die richtige Vorbereitung, das passende Werkzeug und ein paar wichtige Handgriffe an.

Vorteile und Besonderheiten von Vliestapeten
Beim Vliestapete Kleben gibt es einige Besonderheiten, die den Unterschied zu anderen Tapetenarten ausmachen. Der größte Vorteil: Die Tapete wird trocken verarbeitet, da der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen wird. Dadurch entfällt die Einweichzeit, und die Bahnen lassen sich leichter verschieben und korrigieren. Vliestapeten sind zudem formstabil und reißen kaum, was das Anbringen erleichtert. Wichtig ist jedoch ein gleichmäßiger Kleisterauftrag und ein glatter Untergrund, da sich Unebenheiten unter der Tapete schnell abzeichnen können.
Bevor Sie neue Vliestapete kleben: Entfernen der alten Tapete
Bevor Sie Vliestapete kleben, müssen Sie alte Tapeten entfernen. Das Entfernen von Vliestapete ist in der Regel unkompliziert, da sie meist trocken und in ganzen Bahnen von der Wand abgezogen werden kann. Beginnen Sie an einer Ecke und ziehen Sie die Tapete langsam und gleichmäßig von oben nach unten ab. Sollte sie sich nur teilweise lösen, kann vorsichtig mit einem Spachtel nachgeholfen werden. In seltenen Fällen, etwa bei stark haftendem Kleister, kann die Wand leicht mit warmem Wasser angefeuchtet werden.
Dickere oder wasserabweisende Tapeten lassen sich oft nur schwer entfernen. Hier empfiehlt es sich, die Oberfläche mit einer Nagelwalze (auch Tapetenigel oder Stachelwalze genannt) zu perforieren. So kann der Tapetenlöser besser eindringen und die Tapete lässt sich leichter abziehen – ein wichtiger Schritt, bevor Sie neue Vliestapete kleben.
Die richtige Vorbereitung vor dem Vliestapete Kleben
Bevor Sie mit dem Vliestapete Kleben beginnen, lohnt sich ein kurzer Check, ob die Wand wirklich bereit ist:
- Ist die Wand vollständig trocken? Falls beim Entfernen der alten Tapete Wasser oder Tapetenlöser verwendet wurde, sollte die Wand mindestens 12 Stunden trocknen, um eine gute Haftung zu gewährleisten.
- Sind alle Tapetenreste entfernt? Nur auf einem sauberen Untergrund haftet die Vliestapete zuverlässig und glatt.
- Weist die Wand Risse, Schimmel oder Löcher auf? Solche Mängel sollten unbedingt vor dem Tapezieren beseitigt werden – das sorgt für ein langlebiges und sauberes Ergebnis.
- Ist die Oberfläche glatt und eben? Gerade Vliestapeten verzeihen wenig. Falls nötig, sollten Unebenheiten verspachtelt und geschliffen werden, um sichtbare Übergänge oder Blasenbildung zu vermeiden.
- Wurde die Wand grundiert? Eine geeignete Grundierung sorgt für gleichmäßige Saugfähigkeit, verbessert die Klebkraft und erleichtert später das Entfernen der Vliestapete.
Materialien zum Vliestapete Kleben
Zum Vliestapete Kleben brauchen Sie einige grundlegende Werkzeuge, damit die Arbeit sauber und effizient gelingt. Wichtigstes Material ist ein spezieller Vlieskleber, der direkt auf die Wand aufgetragen wird – nicht auf die Tapete. Zum Auftragen eignet sich eine Kleisterrolle oder eine breite Bürste. Ein Eimer zum Anrühren des Klebers sowie ein Rührstab sind ebenfalls notwendig.
Für das Zuschneiden der Tapetenbahnen verwenden Sie am besten ein Cuttermesser und ein Stahllineal. Zum Anbringen der Tapete ist eine Tapezierbürste oder ein weicher Tapezierspachtel ideal, um Luftblasen glattzustreichen. Ein Nahtroller hilft, Übergänge unauffällig zu fixieren. Damit die erste Bahn gerade sitzt, sollten Sie mit Wasserwaage oder Senklot eine Hilfslinie anzeichnen. Ein Tapeziertisch ist bei Vliestapete zwar nicht zwingend erforderlich, kann aber beim Zuschneiden dennoch hilfreich sein.
Vliestapete kleben – so gelingt ein professionelles Ergebnis
Vliestapete gilt als besonders anwenderfreundlich, selbst für Tapezieranfänger – vorausgesetzt, Sie arbeiten sorgfältig und folgen ein paar grundlegenden Regeln. Der größte Vorteil von Vliestapeten: Sie müssen nicht eingekleistert werden. Stattdessen tragen Sie den Kleister auf die Wand auf – das spart Zeit, vermeidet Kleistertropfen und macht die Handhabung deutlich einfacher.
So gehen Sie beim Vliestapete Kleben Schritt für Schritt vor:
- Messen Sie zu Beginn die Raumhöhe und schneiden Sie die Tapetenbahnen mit etwa 5–10 cm Überstand zu.
- Zeichnen Sie mit einem Senklot oder einer Wasserwaage eine senkrechte Hilfslinie für die erste Bahn – das sorgt dafür, dass die Tapete exakt gerade sitzt.
- Tragen Sie den Vlieskleber gleichmäßig mit einer Rolle oder Kleisterbürste direkt auf die Wand auf – jeweils nur für eine Bahnfläche, damit der Kleber nicht antrocknet.
- Legen Sie die zugeschnittene Tapetenbahn oben an der Wand an und drücken Sie sie vorsichtig fest.
- Arbeiten Sie sich mit der Tapezierbürste von der Mitte aus nach außen vor, um Luftblasen zu vermeiden.
- Achten Sie darauf, dass die Bahnen Stoß an Stoß, aber nicht überlappend verklebt werden. Mit einem Nahtroller lassen sich die Übergänge fest andrücken.
- Überstehende Reste an Decke oder Fußleiste kürzen Sie mit einem scharfen Cuttermesser entlang eines Rakels oder Lineals.
- Entfernen Sie Kleisterreste sofort mit einem feuchten Tuch und halten Sie die Trocknungszeit ein.
Vliestapete kleben an komplizierten Stellen
Beim Vliestapete kleben gibt es einige Stellen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Fensterlaibungen sollten mit leichtem Überstand tapeziert und dann passgenau zugeschnitten werden. Lichtschalter und Steckdosen müssen vor dem Tapezieren stromlos gemacht und die Abdeckungen entfernt werden. Die Tapete wird darüber geklebt und an den Aussparungen vorsichtig mit einem Cutter geöffnet. Hinter Heizkörpern ist das Arbeiten oft eingeschränkt – hier helfen schmale Andrückroller oder spezielle Tapezierbürsten mit langem Griff. Beim Decke Tapezieren empfiehlt sich Teamarbeit: Eine Person hält die Bahn, die andere richtet sie aus und streicht sie sauber an.
Vliestapetenreste korrekt entsorgen
Beim Vliestapete Kleben entstehen oft Reste oder später ganze Tapetenbahnen, die entsorgt werden müssen. Auch wenn Vliestapeten papierähnlich wirken, gehören sie nicht ins Altpapier, da sie synthetische Fasern und Kleisterreste enthalten. Sowohl zugeschnittene Reste als auch abgelöste Tapetenstücke müssen daher in den Restmüll. Achten Sie darauf, größere Mengen platzsparend zu verpacken und keine feuchten Klebereste offenzulassen. So sorgen Sie für eine saubere und umweltgerechte Entsorgung.
